Gemeinsame Pressemitteilung des Arbeitskreises Schulentwicklung der GEW Köln & der Stadtschulpflegschaft Köln vom 13.03.2023:
„Kurze Beine, lange Busfahrten“ – (k)ein Platz für Grundschulkinder in Köln? Wir zeigen der Stadt die „Rote Karte“!
Gemeinsame Protestaktion von Eltern, Kindern, Lehrkräften & Schulleitungen am Montag, den 20.03.2023, 16 Uhr – 17.30 Uhr,
Theo-Burauen-Platz in Köln (Hintereingang Rathaus)
Nachdem die Schulen mittlerweile seitens der Stadt darüber informiert wurden, wie viele Kinder von ihnen abgelehnt werden müssen, sind die Ablehnungsbriefe derzeit auf dem Weg zu den Eltern. Die traurige Realität ist: Vielen Kindern wird weder ihr Erst- noch ihr Zweitwunsch erfüllt. Für viele bedeutet dies sehr weite Fahrtwege zu einer Grundschule fernab ihres Wohnortes, erste Rückmeldungen zeichnen ein erschreckendes Bild:
„Schulen müssen teilweise ganze Klassen abweisen. Uns erreichen Meldungen über Kinder, die künftig Fahrtwege von bis zu einer Stunde pro Strecke in öffentlichen Verkehrsmitteln werden zurücklegen müssen. Berufstätige Eltern oder gar Alleinerziehende stehen vor einer unlösbaren Aufgabe, wie sie ihre Kinder zur Grundschule begleiten sollen, falls sie diese nicht in diesem jungen Alter so weite Strecken alleine fahren lassen wollen.“, so Eva-Maria Zimmermann, Geschäftsführerin der Gewerkschaft Erziehung & Wissenschaft (GEW) Köln, besorgt.
Obwohl der Stadt Köln die Ablehnungszahlen an den Kölner Grundschulen bekannt sind, ebenso wie die Schulen, die diesen Kindern ersatzweise angeboten werden – und somit die Fahrtwege der Kinder – schweigt die Stadt bislang zu konkreten Anfragen. Dabei sind die Fragen, die die Stadtschulpflegschaft Köln und die GEW Köln Anfang März ans Schulamt der Stadt, den Ausschuss für Schule & Weiterbildung des Rates der Stadt Köln sowie an Schuldezernenten Voigtsberger gerichtet haben, drängender denn je.
„Wir erwarten schnellstmögliche Transparenz! Wie schlimm ist die Situation ganz konkret, welche Stadtteile sind besonders betroffen? Welche Lösungen bietet die Stadt Köln für Kinder an, die künftig weite Fahrtwege haben werden? Welche Lösungen sind geplant, um die diesjährige Situation zumindest abzumildern? Welche Konzepte sieht die Stadt vor, um aus dieser katastrophalen Fehlplanung der letzten Jahre zu lernen, so dass sich eine solche Misere wie dieses Jahr nicht wiederholt?“, fragt Nathalie Binz, Vorsitzende der Stadtschulpflegschaft Köln.
GEW Köln und Stadtschulpflegschaft Köln haben daher eine Protestaktion geplant, bei der Eltern von künftigen Grundschulkindern, Schulleitungen und Lehrkräfte ihrem Unmut Luft machen können. „Wir zeigen der Stadt die Rote Karte! Wir wollen eine Erklärung dafür, wie es zu diesem Schulbauversagen kommen konnte, und wir wollen Lösungen für die Zukunft! Nach der „Demo der Abgelehnten“ an weiterführenden Schulen betrifft es nun auch die Grundschulen in Köln – das kann so nicht weitergehen!“, so GEW Köln und Stadtschulpflegschaft Köln einhellig.
Elternvertretung und Gewerkschaft rufen daher gemeinsam zur Protestaktion „Kurze Beine, lange Busfahrten – (k)ein Platz für Grundschulkinder in Köln? Wir zeigen der Stadt die Rote Karte!“ am Montag, den 20.03.2023, von 16 Uhr bis 17.30 Uhr auf dem Theo-Burauen-Platz in Köln (Hintereingang Rathaus) auf. Dort können Betroffene anlässlich der Sitzung des Ausschusses für Bürgerbeteiligung, Anregungen und Beschwerden am offenen Mikro ihren Unmut kundtun sowie sprichwörtliche „rote Karten“ mit ihren Forderungen an die Stadt Köln schreiben, die im Anschluss an die Stadt Köln übergeben werden.