Pressemitteilung des Arbeitskreises Schulentwicklung der GEW Köln vom 22.9.2022:
„Der Elternwille entscheidet“ – das war das bisherige Credo der FDP für die Anmeldung und Aufnahme von Schüler*innen an den weiterführenden Schulen. Die Realität in den meisten Kommunen, insbesondere in Köln, war und ist eine andere: Wegen fehlender Gesamtschulplätze mussten seit Jahren Kinder an Gesamtschulen abgelehnt werden und sich an den anderen Schulformen anmelden. Im letzten Schuljahr betraf dies allein in Köln ca. 1.000 Schüler*innen.
In einem Antrag der Fraktion der FDP im NRW-Landtag glaubt die FDP mit einer Änderung des Anmeldeverfahrens einen Weg gefunden zu haben, der „für alle Schulformen in gleicher Weise transparent, effektiv und fair“ gestaltet werden kann und die angebliche bisherige Begünstigung der Gesamtschulen durch eine vorgezogene Anmeldung beenden soll.
Klaus Minartz vom Arbeitskreis Schulentwicklung der GEW Köln stellt klar: „Dabei ignoriert die FDP, dass die vorgezogene Anmeldung an Gesamtschulen notwendig ist, da – insbesondere in Köln – Gesamtschulplätze seit Jahren fehlen. Die abgelehnten Schüler*innen müssen sich dann an den anderen Schulformen anmelden. Bei einer gleichzeitigen Anmeldung an allen Schulformen würden die abgelehnten Schüler*innen an den anderen Schulformen nur in die Zweitwahl kommen. Da in vielen Kommunen und speziell hier in Köln auch die Gymnasien voll ausgelastet sind und damit die Plätze an den Gymnasien im Erstwahlverfahren vergeben sind, würde der Eltern- und Schülerwille vollkommen ignoriert.“
„Die GEW setzt sich seit Jahren für den Ausbau der Schulen gemäß dem Elternwillen ein. Der Antrag der FDP-Fraktion geht an den Realitäten vor Ort, speziell für Köln, vorbei und ist weder transparent, effektiv noch fair“, so Minartz abschließend.
PM vom 22.09.2022: Der Taschenspielertrick der FDP-Fraktion in NRW
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