„Inwiefern ist das Thema Neutralität der (politischen) Bildung ein strategisches Mittel rechter Akteure?“
Mittwoch, den 2. April 2025, 18 Uhr - 20 Uhr im großen Saal des Kölner DGB-Hauses (Hans-Böckler-Platz 1, 50672 Köln, 1. Stock)
Impulsvortrag mit anschließender Diskussion und Erfahrungsaustausch
Referentin: Prof. Dr. Bettina Lösch (Universität zu Köln)
Die Forderung nach der Neutralität (politischer) Bildung hat in den letzten Jahren in vielen Arbeits- und Tätigkeitsbereichen der Bildung in der Schule, der (politischen) Kinder- und Jugendbildung, der Beratung und Arbeit gegen Rechtsextremismus, Antisemitismus, Rassismus und Diskriminierungen jeglicher Art zur Verunsicherung geführt. Der Vortrag und die anschließende Diskussion soll sich deshalb der Frage widmen, inwiefern die Forderung nach Neutralität als strategisches Mittel rechter Akteure dient, um gesellschaftliche Unsicherheit zu bewirken und den Diskurs sowie gesellschaftliche Kräfteverhältnisse weiter nach rechts zu verschieben.
Die Neutralitätskontroverse soll dabei in all ihren Facetten beleuchtet werden, denn nicht nur die AfD beruft sich auf ein Neutralitätsgebot. Auch von staatlichen Institutionen und Behörden kommen sehr widersprüchliche Signale an Bildner*innen und Lehrkräfte. Diese sollen sich einerseits an das Grundgesetz halten und für Menschenwürde und bspw. gegen Antisemitismus einstehen, gleichzeitig sollen sie aber (parteipolitisch) neutral bleiben und im Falle von Beamt*innen das Mäßigungsgebot beachten.
Die anschließende Diskussion dreht sich insofern um die Frage, wie mit dieser Gemengelage und den Widersprüchen umgegangen werden kann. Wir werden auch thematisieren, inwiefern ausgerechnet diejenigen in ihrer Bildungsarbeit eingeschränkt werden, die sich für eine demokratische Gesellschaft, für soziale Gerechtigkeit und gegen Diskriminierung aller Art einsetzen. Darüber hinaus wollen wir überlegen, welche Gegenmaßnahmen in der politischen Auseinandersetzung um Neutralität notwendig und umsetzbar sind, um Handlungsräume zu erweitern.
Eine Anmeldung ist erforderlich bis zum 23. März 2025 an kontakt@gew-koeln.de.