Politische Demokratie, aber wirtschaftliche Autokratie – Thema Politischer Bildung gegen den Rechtsrutsch?! mit Dr. Sascha Regier
Mittwoch, den 19. März 2025, 18 Uhr - 20 Uhr im großen Saal des DGB-Hauses Köln (Hans-Böckler-Platz 1, 50672 Köln, 1. Stock)
Impulsvortrag sowie Austausch & Diskussion
Die Demokratie ist durch den gegenwärtigen Rechtsrutsch ins Autoritäre bedroht. Dagegen soll – so heißt es immer wieder – (politische) Bildung helfen.
Wenn es die politische Bildung jedoch mit ihrem Ziel der Mündigkeit und Demokratie ernst meint, muss sie – so die im Vortrag begründete These – kritisch über Demokratie bilden. Dies bedeutet, das strukturelle Spannungsverhältnis zwischen liberaler Demokratie und Kapitalismus zu problematisieren. Demokratie ist eben mehr als eine Staatsform, sondern auch in der Arbeitswelt (verstärkt) denkbar. Gerade dies ist jedoch nahezu überhaupt nicht Inhalt politischen Unterrichts.
Politische Bildung darf nicht lediglich konservativ auf die Sicherung der bestehenden politischen Ordnung abzielen – wie es in der vorherrschenden Politikdidaktik erfolgt –, sondern muss Fragen bezüglich der Demokratisierung der Gesellschaft zum Lerngegenstand haben. Hierzu zählt u. a. auch die Frage nach Vergesellschaftung und Demokratisierung der Wirtschaft. Dies kann helfen, gegen rechtsextreme Narrative anzukämpfen. Denn neuere Autoritarismus-Studien kommen immer wieder zu dem Ergebnis, dass Menschen, die am Arbeitsplatz Mitbestimmungsmöglichkeiten erfahren, weniger anfällig für autoritäre Versuchungen sind.
So können Schüler*innen ermutigt werden – auch später als Arbeitnehmer*innen –, Gesellschaft im emanzipatorischen Sinne zu gestalten und dem demokratie- und menschenfeindlichen Denken die Werte der Freiheit und Selbstbestimmung entgegenzusetzen.
Unser Referent Dr. Sascha Regier ist aktiv im Referat K (Gewerkschaftliche Bildung) der GEW NRW, im Forum kritische politische Bildung und Lehrer am Heinrich-Mann-Gymnasium Köln.
Eine Anmeldung ist erforderlich bis zum 12. März 2025 an kontakt@gew-koeln.de.