Keine Kürzungen an der Universität zu Köln!

Geplanter Kahlschlag auf allen Ebenen

Keine Kürzungen an der Universität zu Köln!

Fotos: Bündnis 'Keine Kürzungen an der Uni Köln'

Keine Kürzungen an der Universität zu Köln!

Protestaktion betroffener Mitarbeiter*innen an der Uni Köln

Der GEW Stadtverband Köln unterstützt die Forderungen des Bündnisses gegen die geplanten Kürzungen an der Universität zu Köln. Um ein strukturelles Haushaltsdefizit von rund 17 Mio. Euro auszugleichen, plant das Rektorat einen Kahlschlag auf allen Ebenen:
Professuren sollen gestrichen, Stellen von Mitarbeiter*innen in Lehre und Verwaltung wegfallen, ganze Fachbereiche geschlossen sowie Studierendenzahlen drastisch reduziert werden. Diese Entwicklungen kritisiert die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft als unverantwortlich sowohl den Beschäftigten als auch den Studierenden gegenüber.

Verschärfung der ohnehin prekären Beschäftigungssituation an Hochschulen
Die Kürzungen betreffen hierbei hauptsächlich Beschäftigte in ohnehin prekären Arbeitsverhältnissen: Rund 90 % der wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen an deutschen Universitäten und Hochschulen hangeln sich derzeit von einem befristeten Vertrag zum nächsten. Hauptursache dieser bereits generell unbefriedigenden Beschäftigungssituation – so auch in Köln – ist deren Finanzierung: Statt einer ausreichenden und langfristigen öffentlichen Grundfinanzierung von Forschung und Lehre setzt die Bildungspolitik seit Jahren zunehmend auf befristete, häufig wettbewerbsförmig vergebene Mittel wie die „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“, Exzellenzinitiativen und sonstige Drittmittel. Auf dieser Grundlage wird die Schaffung von sicheren, unbefristeten Stellen systematisch unterminiert. Durch die Einsparauflagen seitens des Rektorats der Universität zu Köln wird diese ohnehin schon angespannte Situation weiter verschärft.

Exzellenz – aber um welchen Preis?
Abgesehen davon, dass Exzellenzmittel bestenfalls befristete Arbeitsverhältnisse schaffen, sind mit solchen Leuchtturmprojekten zudem oft hohe Investitionskosten verbunden, welche unter anderem zu oben genanntem strukturellen Haushaltsdefizit der Universität zu Köln geführt haben. Außerdem darf die Fokussierung auf Exzellenz in der Forschung nicht zulasten der Lehre gehen, vielmehr müssen Forschung und Lehre zusammen gedacht werden. Weder die Umverteilung von Mitteln im Rahmen von Exzellenzinitiativen noch Sparauflagen dürfen auf Kosten ausbildungsintensiver Fachbereiche abgewickelt werden, wie dies beispielsweise im Fachbereich Erziehungs- und Sozialwissenschaften geplant ist, der für die universitäre Lehrer*innenbildung zentral ist.

Drastische Reduktion der Studierendenzahlen
Da der massive Stellenabbau zu einer völligen Überlastung des verbleibenden Lehr- und Verwaltungspersonals führen würde, sieht das Rektorat eine drastische Reduktion der Studienplätze vor. Die Antwort auf ein unhaltbares Betreuungsverhältnis kann jedoch nicht sein, die Studierendenzahlen zu verringern, sondern die Universität zu Köln mit einer ausreichenden Grundfinanzierung auszustatten. Auch im Bereich der Erziehungs- und Sozialwissenschaften soll massiv eingespart sowie die Studierendenzahlen verringert werden, was angesichts des Lehrer*innenmangels einen Weg jenseits jeder Vernunft darstellt.

Forderungen nach solider Grundfinanzierung & transparentem Haushalt
Bildung ist ein universales Menschenrecht (siehe Art. 26 AEMR) und darf nicht zusammengekürzt werden. Der Stadtverband Köln der GEW fordert daher das Rektorat der Universität zu Köln auf, den Stellenabbau zu stoppen, alle derzeit rund 50.000 Studienplätze zu erhalten und auszubauen sowie die Aufstellung des Haushaltes unter Beteiligung aller Fakultäten und Mitgliedergruppen transparent zu gestalten. Zum Ausgleich des aktuellen Mitteldefizits fordern wir das Land NRW auf, Mittel in entsprechender Höhe zur Verfügung zu stellen. Weiterhin fordern wir eine ausreichende öffentliche Grundfinanzierung zur Schaffung von sicheren, unbefristeten Arbeitsverhältnissen und damit auch zur langfristigen Sicherung der Qualität von Forschung und Lehre sowie von Studienplätzen. Von den Hochschulen erwarten wir, die im Hochschulpakt 2020 („Zukunftsvertrag Studium und Lehre stärken“) unbefristet zur Verfügung gestellten Mittel für die Entfristung von Arbeitsverhältnissen einzusetzen. Der GEW Stadtverband Köln unterstützt damit ausdrücklich die Forderungen des Bündnisses „Keine Kürzungen an der Uni Köln“.

Eva-Maria Zimmermann (Geschäftsführerin der GEW Stadtverband Köln)

Weitere Infos & Unterschriftenliste gegen die Kürzungen siehe Blog des Bündnisses „Keine Kürzungen an der Uni Köln“:
https://blog.uni-koeln.de/keinekuerzungen/