Nach 15 Jahren ist der Offene Ganztag aus der Bildungslandschaft nicht mehr wegzudenken.
80 % aller Kölner Grundschulkinder besuchen den Ganztag. An zahlreichen Kölner Schulen sind es bereits 100 %. Untersuchungen und Studien bescheinigen dem Offenen Ganztag einen Beitrag zur Bildungsgerechtigkeit, zur Vereinbarung von Familie und Beruf, individueller Förderung und Erziehung zu sozialer Kompetenz.
Mit aktuell etwa 30.000 Plätzen hat die Stadt Köln die Platzzahl kontinuierlich bis zum äußersten ausgebaut und erweitert. Was dabei kaum eine Rolle spielte, waren qualitativen Rahmenbedingungen wie Raumangebot, gesetzliche Strukturvorgaben und die Situation der Beschäftigten.
Darauf möchte der Ausschuss Offener Ganztag mit einer großangelegten Postkartenaktion aufmerksam machen. „Nach 15 Jahren immer noch unterfinanziert!“
Die Zusammenarbeit mit außerschulischen Trägern führt dazu, dass sich weder die Politiker*innen im Land noch im Rat der Stadt Köln für eine ordentliche Bezahlung und gute Arbeitsbedingungen der Beschäftigten verantwortlich fühlen. Die Bezahlung liegt bei den meisten Trägern weit unter dem Tariflohn nach TVöD, wie er z. B. in Kitas gezahlt wird. Die Träger verweisen auf die Unterfinanzierung, die vernünftige Löhne nicht ermögliche. Die Stadt verweist auf die Träger, die für die Löhne verantwortlich seien.
In diesem Spiel werden die Beschäftigten seit 15 Jahren hingehalten. Ohne regelmäßige tarifliche Erhöhungen! Und obwohl das Land NRW eine sukzessive Erhöhung der Mittel auf den Weg gebracht hat, hinkt die Finanzierung durch Land, Stadt und Elternbeiträgen der Preis- und Lohnentwicklung deutlich hinterher.
Schon lange fordern wir die Stadt Köln auf, nur noch mit Trägern zusammenzuarbeiten, die Löhne zahlen, die an Tariflöhne nach TVöD angelehnt sind.
Jetzt haben wir 7.000 Postkarten gedruckt, mit denen wir das Rathaus fluten wollen. Adressiert sind diese Postkarten an Helge Schlieben, den Vorsitzenden des Kölner Schulausschusses. Die Postkarten sollen mit der GEW-Schulpost zum Schuljahresbeginn an alle Kölner Schulen verschickt werden. Verteilt sie im Lehrerzimmer, an Kolleg*innen und Eltern. Schick die Postkarten mit Eurer Solidaritätsunterschrift versehen an die Stadt Köln. Postkarten liegen auch in der GEW-Geschäftsstelle aus oder können in größerer Stückzahl angefordert werden.
Nutzt die Aktion, ins Gespräch zu kommen über Rahmen- und Arbeitsbedingungen mit den Kolleg*innen vom Ganztag!
Euer Ausschuss Offener Ganztag der GEW Köln