Langjährige Mitarbeiter*innen sind vor den Kopf gestoßen und sehen sich erneut marginalisiert. Denn diese Nichtbeachtung hat bei der VHS leider Tradition – besonders was die jeweiligen Kurshonorare betrifft. Die vielen Dozierenden in den Bereichen Fremdsprachen, Gesundheit, Kunst und Kreativität sind es leid, mit einem Honorar abgespeist zu werden, das mittlerweile zu den niedrigsten in ganz NRW gehört. Durch die Inflation ist zusätzlich zu den Dumping-Honoraren eine reale Lohnkürzung entstanden. Ein Brandbrief aus dem Bereich Fremdsprachen an die VHS-Leiterin, das Basishonorar kräftig anzuheben, wurde von knapp 100 VHS-Lehrkräften unterzeichnet. Weitere Briefe gingen an die Fraktionen im Kölner Rat.
Eva-Maria Zimmermann, Geschäftsführerin der GEW Köln, betont: „Den Honorarkräften reicht es! Ihr Basishonorar von derzeit nur 22 Euro brutto für 45 Minuten wurde innerhalb der letzten 10 Jahre nur um lächerliche 3 Euro angehoben, es gab auch keinen Inflationsausgleich, wie bei den Festangestellten der Verwaltung in der VHS. Die Stadt kann die entstandenen Probleme an ihrer VHS nicht länger aussitzen. Eine angemessene Erhöhung des Basishonorars ist seit langem überfällig und muss umgehend umgesetzt werden! Die Geduld der Dozent*innen ist am Ende: ohne Dozent*innen keine Bildungsarbeit, ohne Bildungsarbeit keine Bildungserfolge und ohne Bildungserfolge auch bald nichts mehr, wovon Frau Batzel noch schwärmen könnte“.
Die Dozierenden planen, dieses Thema in der kommenden Zeit weiter in die Kölner Stadtöffentlichkeit zu tragen und öffentlichkeitswirksam zu protestieren. „So geht es nicht weiter! Lange genug haben sie immer wieder gemahnt, Missstände wie ihre Dumping-Honorare benannt, ohne dass überhaupt irgendetwas passiert oder man sie auch nur ansatzweise ernst genommen hätte. Vertröstung funktioniert nicht mehr. Auch angesichts der kommenden Kommunalwahlen werden wir als GEW Köln zusammen mit den Kolleg*innen darauf pochen, dass jemand, der für sich in Anspruch nimmt, Köln gestalten zu wollen, Lösungen für die renommierte Kölner Volkshochschule in petto hat. Das erwarte ich im Übrigen auch ganz entschieden von Frau Batzel als neue Leitung der VHS“, so Zimmermann abschließend.